Was macht den Kromfohrländer so besonders?
Vielleicht mehr als andere Hunde muss der Kromi mit liebevoller Konsequenz erzogen werden, denn in seinen Adern fließt ein hoher Anteil an Terrierblut. Aufgrund seiner Intelligenz lernt er bereits im Welpenalter schnell, welche Folgen er bei einem bestimmten Verhalten zu erwarten hat. Reagiert sein Mensch mal so und mal so, wird er verunsichert und entscheidet sich dann das zu tun, was ihm am zuträglichsten erscheint. Er denkt ja mit!
Wenn das Zusammenleben dann später nicht klappt liegt das selten am Hund, sondern meist daran, dass "mensch" seinem kleinen Freund keine klare Linie vorgegeben und sich zu wenig auf die Gedankenwelt eines Kromis eingelassen hat. Blinder Gehorsam ist nicht Kromis Ding. Er handelt aus Überzeugung: aus der, dass er seinem Menschen vertrauen kann und dass dieser für ihn und mit ihm zusammen die richtigen Entscheidungen trifft. Dies zu erkennen und zu akzeptieren ist eine wichtige Grundlage für ein entspanntes, vertrauensvolles und bereicherndes Zusammenlebn zwischen Mensch und Hund und hilft Frustrationen und Ärgernisse zu vermeiden.
Ein Kromi geht für seine Familie durch dick und dünn, wenn´s sein muss, sogar durchs Feuer. Druck und harte Strafen empfindet er als Vertrauensbruch. Er will immer und überall dabei sein und verhält sich, wenn er dementsprechend erzogen wurde, an den unterschiedlichsten Orten außerhalb seines Hauses traumhaft unauffällig.
Diese Freundschaft müssen Mann oder Frau sich jedoch erarbeiten. Kromfohrländer wachsen nicht einfach so nebenher in der Familie auf. Sie wollen beachtet, geistig und körperlich gefordert und liebevoll umhegt werden, mehrere Kuscheleinheiten eingeschlossen. Keine Angst vor Hundehaaren, Kromis haaren kaum ;-)
Die große Leidenschaft unserer Hunderasse sind ausgedehnte Spaziergänge. Nur selten entfernt sich ein Kromi mehr als 20 Meter von seinem Menschen. Einen Jagdtrieb kennt er so gut wie gar nicht, was entspannte Spaziergänge in Feld und Wald auch ohne Leine ermöglicht (nur in Bayern und 4 weiteren Bundesländern).
Trotzdem haben manche Hunde dieser charmanten Rasse besondere Vorlieben und zeigen Verhaltensweisen, die das Handling nicht immer einfach machen.
Besuchern im eigenen Haus stehen sie häufig sehr reserviert gegenüber. Sie werden als deutliche Störung des Familienfriedens empfunden und dementsprechend mit lautem Bellen quittiert. Dieses Verhalten sollte man bereits im Welpenalter zu unterbinden suchen.
Bei Begegnungen mit anderen Hunden zeigen sich Kromis meist reserviert. Nicht alle gehen entspannt und freudig auf andere Hunde zu, manche empfinden es mitunter sogar als Erleichterung, wenn sie im Schutze ihrer Menschen zügig an diesen vorbeigeführt werden. Das gibt Sicherheit und schont das nicht sehr ausgeprägte Nervenkostüm eines Kromfohrländers. Die Anzahl der Hundefreunde, die ein Kromi hat, hält sich meist in engen Grenzen. Die Mitglieder des eigenen Menschenrudels werden als völlig ausreichender Freundeskreis empfunden.
Ein problemloser Vielfraß ist der Kromi nicht. Was ihm heute super schmeckt, lässt der kleine Gourmet morgen mit erhobener Schnauze links liegen. Abwechslung im Futter tut Not, manchmal wirkt auch ein wenig geriebene und zerstoßene getrocknete Lunge über dem Futter als Appetizer Wunder.
"Du bekommst nicht einfach einen Hund, du bekommst einen Kromi", waren die Worte der Züchterin als wir unsere Brioche mit nach Hause nehmen durften.
Sie haben sich bewahrheitet. Brioche war und Kathi ist schon ganz besonders. Durch gegenseitiges Einfühlungsvermögen und Vertrauen hat sich eine wun-derbare Freundschaft entwickelt, die das ganze Hundeleben anhalten wird.